Innovation in der Pflege geht nicht!
Erst wenn Politik,….Fachkräftemangel,…Digitalisierung,…
In den vielfältigen Möglichkeiten kann man sich schon mal verirren. Wir zeigen die 5 wichtigsten Aspekte, die zur innovativen Ausrichtung gehören. Du kannst damit für Deine Organisation die notwendigen Schritte erkennen.
Bevor Du also in Digitalisierung investierst, schau erst mal über das wirkliche Geschehen der Organisation. Hol Dir die Steuerung des Unternehmens zurück statt immer nur zu reagieren. Werde zum guten Beispiel in der Branche und zum Magnet für Fachkräfte.
Wenn Du ungeduldig bist, wird es nicht gelingen. Es ist kein Sprint, sondern eher ein Dauerlauf.
Du wirst in die unangenehmen Themen des Unternehmens eintauchen, und unangenehme Fragen stellen. Dabei benötigst Du die Unterstützung von Mitwirkenden im Unternehmen.
Wie es geht
Bleiben wir zunächst in der bestehenden aktuellen Situation der Pflege.
- Ja, die Situation ist fatal!
- Ja, die Politik sollte….!
- Ja, die Unternehmensverantwortlichen haben über den Blick nach außen ihre Verantwortung vernachlässigt!
- Ja in der stationären Altenpflege werden immer noch Gebäude als „Heime“ und nicht als „Zuhause“ konzipiert!
- Ja, die Strukturen und Prozesse in der stationären Altenpflege sind seit Beginn annähernd gleich geblieben!
- Ja, die meisten Leitbilder sind das Papier nicht wert auf dem sie gedruckt sind!
Wer immer noch jammert oder/und das Hamsterrad des „weiter so“ munter mit bedient, handelt als Führungskraft sträflich leichtsinnig.
Was ist eigentlich Innovation?
innovare (lat.) = erneuern
Allgemein und verkürzt handelt es sich um neue Ideen oder Erfindungen, die in Form von Produkten oder Dienstleistungen umgesetzt werden und erfolgreich sind.
Für ein Unternehmen bedeutet es, einen willentlichen und gezielten Veränderungsprozess in Gang zu setzen.
Dazu gehören Fragen, wie
- Was genau ist neu?
- Wie neu ist es für uns, für die Branche?
- Welchen Nutzen gibt es?
- Für wen ist es neu?
Kläre also zunächst mal den Begriff der Innovation für das Unternehmen.
Damit können die nächsten Fragen und Planungsschritte deutlicher vollzogen werden.
Und dann darfst Du beachten, dass in alten Strukturen nichts neues gedeihen kann!
Es gibt kein Schema für alle!
Es gibt nur unternehmensspezifische Fragen.
Daraus folgen unternehmensspezifische Antworten aus denen jeweils Lösungen entwickelt werden können.
Aber es gibt eine Vorgehensweise und notwendige Haltung, die für alle gemeinsam gilt.
- Notwendigkeit des Handelns erkennen
- Unterstützungsbedarf erfassen
- Vision oder Zukunftsbild haben
- Situation umfassend analysieren
- Fragen in die Tiefe und Weite finden
- Antworten suchen und Möglichkeiten finden
- Ziele formulieren und sie durch Maßnahmen steuern
- Projektorientiert planen und regelhaft überprüfen
- Mut, Offenheit, Lern- und Entwicklungsbereitschaft haben
- Neues Wissen erobern
Die 5 wichtigsten Schwerpunkte zur Veränderung
KUNDENERWARTUNGEN
In allen Leitbildern der Altenpflege werden die Kunden in den Mittelpunkt gestellt.
Und irgendwie gehen sie in Alltagsroutinen verloren. Missverstehe mich bitte nicht. Es geht hier nicht um DEIN persönliches Engagement. Es geht um den funktionellen Ablauf eines Unternehmens.
Kundenanforderungen werden oftmals nicht erfasst und einfach aus eigener Perspektive angenommen. So gibt es Unterschiede zwischen den Seniorengerationen, die mit den Lebenswirklichkeiten, Werten und Biografien berücksichtigt werden müssen.
Ein „Heimcharakter“, bei dem alle gleichgeschaltet sind (Tagesstruktur, Mahlzeiten, Erleben, u.a.) wird z.B. für die Babyboomer-Generation nicht besonders attraktiv sein und entspricht vor allem nicht einer personenzentrierten Pflege.
KONZERPTIONELLE AUSRICHTUNG
Damit sind alle Konzepte einer Einrichtung der stationären Pflege gemeint.
Konzepte werden zur Betriebserlaubnis benötigt und in der Regel dann nicht mehr oder nur bei gesetzlichen Veränderungen formell angepasst. Sie werden kaum evaluiert oder in Frage gestellt. Innovation braucht jedoch Konzepte mit Zukunftscharakter und nicht das Klammern an Vergangenem.
Modernere Möbel bringen inhaltlich keine Veränderung, sind lediglich ein Farbtupfer im „Heimalltag“.
Wenn es um eine konzeptionelle Veränderung geht, sind Schnittstellen zwischen den Bereichen immer mit zu berücksichtigen. Auch im Sinne einer personenzentrierten Ausrichtung.
Konzepte betreffen i.d.R., wenn es um Innovation geht, auch alle Teilbereiche (Unterstützende Prozesse) genauso wie der Kernprozess selbst.
Der Gedanke „dies ist ein Zuhause“ muss sich überall durchziehen
FÜHRUNGSKRÄFTE SIND ERSTE IMPULSGEBER
Damit Impulse in die Organisation fließen können, brauchen Führungskräfte zukunfts- und lösungsorientiertes Wissen aus der Branche. Und sehr wahrscheinlich auch die ein oder andere Kompetenz zur Moderation von Veränderungsprozessen. Hier geht nichts von der „Stange“. Ideen sammeln und „Best Practis“ Beispiele anschauen hilft, über den bestehenden Tellerrand hinauszuschauen. Artikel aus hinführender Fachliteratur und visionäre Gedanken können ebenso im Austausch erörtert werden. Führungskräfte agieren dabei nicht alleine, sondern kommunizieren ihre Gedanken und laden zum Austausch ein.
So entsteht langsam eine Offenheit und Widerstände können abgebaut werden.
MITARBEITENDE DER ZUKUNFT
Diese Mitarbeitenden können sich heute schon mit Ihnen auf den Weg in die Zukunft machen. Und das ist die wichtigste Botschaft.
Wer in der Zukunft etwas verändert haben möchte, muss in der
Gegenwart beginnen!
Aber was heißt das denn nun?
Ein paar Fragen, die die Richtung aufzeigen:
- Kannst Du die globalen Trends von Themen in der Arbeitswelt erkennen?
- Wie gut bist Du in den Themen Personalentwicklung und Employer Branding informiert?
- Wie bereit bist Du für Partizipation und Transparenz in der Unternehmensentwicklung?
- Wie bereit bist Du, bestehende Strukturen im Unternehmen zu verändern, damit das Neue Platz hat?
- Wie bereit bist Du für einen Transformationsprozess?
PLANEN UND STEUERN FÜR EINE GELUNGENE UMSETZUNG INNOVATIVER IDEEN
Das Große im Blick haben und mit kleinen Schritten zum Ziel gelangen. Das gelingt, wenn es eine definierte strategische Ausrichtung gibt. Wenn Ziele als Ziele formuliert und mit detaillierten Maßnahmen unterlegt und diese auch systematisch überprüft und nachjustiert werden. Dazu gibt es Steuerungsmöglichkeiten aus dem Projektmanagement. Kein großes EDV-Programm ist dafür nötig. Es langt eine strukturierende Excel-Tabelle, die die Vorgehensweise begleitet und dokumentiert.
Ziel | Teilziel | Maßnahme | Bis wann | Verantwor-tung | Bemerkung |
Innovation entsteht durch die Öffnung von Denkräumen. Die dürfen zunächst die „Ja-Abers“ vor die Tür setzen. Zunächst gehört nämlich die Weite einer Vision dazu und dann die Frage „Wie kommen wir dorthin?“
Stellen Sie sich die Erfinder der industriellen Revolution vor. Diese Personen haben eher gedacht „Wie kann es möglich gemacht werden!“ und nicht „Das geht sowieso nicht!“.
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