Empathisch führen in der Pflege

Tschüss langweilige Teamsitzungen. Vier Möglichkeiten wie Du als Wohnbereichs- oder Teamleitung eine gelungene Teamsitzung leitest.

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Nutze als Führungskraft in der Pflege Teamsitzungen als wichtige Zeit im Miteinander und gestalte diese wertvolle Möglichkeit des inhaltlichen Austauschs.

Willst Du weg von Teamsitzungen, die aus Fehleraufzählungen und ToDo-Listen bestehen? Willst Du stattdessen Teamsitzungen, die durch die Teammitglieder inhaltlich getragen werden? Dann findest Du hier ein paar Anregungen.

Was kannst Du mit Deinem Team erreichen?
Eine Teamsitzung ist WIR-Zeit.
Hier kann miteinander geklärt, entwickelt, erörtert und geplant werden.
Hier findet Begegnung auf Augenhöhe statt und Wertschätzung von Meinung, Ideen und Personen.
Hier wird durch die Mitarbeitenden selbst nach Lösungen geschaut und Versuche bewertet.
Hier kannst Du mit Deinem Team trainieren, wie Diskussionen zielführend zu Ergebnissen werden.

Allerdings bedeutet das für Dich als Team- oder Wohnbereichsleitung, dass Du wirklich kreativ planen willst und Kenntnisse von Moderation und Moderationswerkzeugen hast.
Wenn Du gerne mehr Beteiligung in den Teamsitzungen herstellen willst, musst Du sie anders gestalten.
Aber sei geduldig dabei. Erst einmal ist es ungewohnt und wird vielleicht zu Beginn weder bei Dir noch bei den Mitarbeitenden so klappen, wie Du es Dir gewünscht hast

.Die Moderation von Sitzungen ist ein Wechselspiel zwischen Führen und Raum geben. Hier geht es um Ziel- und Ergebnisorientiertheit. Das heißt, Du musst das jeweilige Ziel der Sitzung kennen.
Ebenso musst Du aber auch die verschiedenen Werkzeuge der Moderation kennen. Das kannst Du bestimmt mal als Fortbildungsthema einplanen.
Hier erhältst Du einen kleinen Überblick, was die Teamsitzungen attraktiver machen könnte.

Beispiele für lebendige Teamsitzungen in der Altenpflege

Ankommen
Viele Teamsitzungen starten direkt und die Mitglieder sind mental noch gar nicht angekommen. Gerade musste noch etwas schnell erledigt werden, hat noch jemand was gebraucht. Und schon im nächsten Moment soll sich das Gehirn auf Sachthemen eingestellt haben. Das klappt i.d.R. nicht. Warum also nicht ein Anfangsritual einführen, das alle auf das Jetzt einstimmt.
Getränke stehen bereit, vielleicht sogar ein wenig Gebäck.
Einstimmungsmöglichkeit könnte sein (Beispiele):
– Wie bin ich gerade da?
– Was fand ich heute richtig gut?
– Mit was beschäftigt sich mein Gehirn gerade noch?
Alle Statements bleiben unkommentiert, werden nur wahrgenommen.

Dieses jedoch darf kurz kommentiert werden:
Was sollte heute als aktuelles Thema noch auf die Tagesordnung

Kartenabfrage
Bestimmt kennst Du die bunten Moderationskarten aus Deinen eigenen Fortbildungen. Mit diesen Karten kannst Du schnell zu einem Thema etwas zusammentragen, was ansonsten ellenlange Diskussionen hätte. Stell eine Frage, die mit den Karten beantwortet werden soll. Die Karten werden jeweils einzeln beschriftet. Nur ein Thema auf eine Karte. Vor jedem Teammitglied liegen in erreichbarer Nähe dicke Filzstifte und Moderationskarten.
Vielleicht so etwas:
Was hat Dich hier im Wohnbereich in den letzten Monaten/Wochen geärgert?
Jetzt erreichst Du auch die, die sonst eher still und zurückhaltend sind.
Sammle die Karten so, dass alle drauf schauen können (Pinwand, Wand, Tür, Tisch).
Dann sortiere mit Deinem Team zusammen die Karten, die ähnlich im Thema sind. Findet gemeinsam eine Überschrift für die Pakete.
Jetzt könntest Du mit dem Team gemeinsam überlegen, wie ihr weiter vorgeht oder Du gibst es vor.
Das ist auch mit dem nächsten Vorschlag möglich.
Material:
Moderationskarten
Dicke Filzstifte (für Whiteboard oder Flipchart)
Kreppklebeband oder Pinnwandnadeln

Prioritäten setzen
Manchmal gibt es einfach zu viele Themen, die bearbeitet werden sollen/könnten. Jetzt muss entschieden werden, was ist dringend, was ist wichtig, aber nicht dringend.
Hier helfen farbige Klebepunkte beim Priorisieren. Jede Person hat die Möglichkeit, drei Punkte zu verteilen. Nun ist die Gewichtung klar und damit auch die Akzeptanz der Rangfolge zur Bearbeitung. Wenn Du keine Klebepunkte hast, tuen es zur Not auch Striche.
Material:
Klebe- oder Markierungspunkte
Alternativ ein dicker Filzstift (Marker)

MindMap
bestimmt hast Du schon einmal gesehen, wie so eine MindMap aufgebaut ist. Das Thema steht in der Mitte und rundherum entstehen „Äste“ mit unterschiedlichen Schwerpunkten zu dem benannten Thema.
Dieses Werkzeug hilft beim Sortieren von Möglichkeiten.
Stell Dir vor, Du hast über einen längeren Zeitraum immer wieder einen bestimmten Fehler im Pflegeprozess registriert. Du möchtest jetzt nicht zum wiederholten Mal darauf hinweisen.

Schreib das Thema in die Mitte von einer Flipchart oder einem Whiteboard. Wenn Du beides nicht hast, klebe eine Bahn Packpapier an eine freie Wand.
Jetzt könnt Ihr gemeinsam sammeln, welche Faktoren zu dem wiederholten Fehler geführt haben. Erstelle mit Ästen Schwerpunkte, die zum Thema passen und schreibe dann jeweils das passende dazu. Das Team füllt gemeinsam mit Dir die Map.
Wenn nichts mehr hinzugefügt wird, kann über mögliche Lösungen zur Fehlervermeidung nachgedacht werden.

Material:
Whiteboard oder Flipchart oder Packpapier (Klebeband)
Dicke Filzstifte für Whiteboard oder Flipchart

Versuche doch nach und nach eines der Werkzeuge auszuprobieren. Sei mutig und geduldig mit Dir und dem Team. Es braucht ein bisschen, bis aus der Konsumentenhaltung eine aktive Mitwirkung entsteht. Auch Du brauchst ein wenig Übung und Wissen, damit Du mit einer interaktiven Moderation souverän umgehen kannst.
Wäre es nicht toll, wenn Dein Team motiviert und aktiv die Teamsitzung mitgestaltet? Das strahlt auch in den Arbeitsalltag.

Wenn Du es ausprobiert hast, freuen wir uns auf Deine Rückmeldung mit den gemachten Erfahrungen.

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